Gesundheitsregion plus

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Landkreis Roth hat als „Gesundheitsregion plus“ neue Aufgaben

Einmal mehr befasste sich die SPD Kreistagsfraktion mit den neuen Aufgaben rund um den Bereich „Gesundheitsregion plus“. Der Landkreis Roth gehört zu den 24 bayerischen Landkreisen, die sich an diesem Projekt, das vom bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit initiiert wurde, beteiligen.

Dieses Konzept steht auf drei Säulen. Zum einen sollen sowohl Gesundheitsförderung als auch Prävention vor Ort gestärkt werden. Die dritte Säule erscheint der SPD Kreistagsfraktion als die mit dem „größtmöglichen Handlungsspielraum für den eigenen Landkreis“.

Das Hauptziel ist die Verbesserung der Gesundheitsversorgung der Bürgerinnen und Bürger in der Region. Als besonders positiv werteten die Kreisrätinnen Hannedore Nowotny und Elke Lades-Eckstein, beide Mitglieder im Krankenhausausschuss, wie um- und weitsichtig die Kreisklinik bereits vor Jahren deutliche Akzente in der Verbesserung der Gesundheitsversorgung ihrer Bürger gesetzt hat. „Hier tun sich die Verantwortlichen leichter, auf bereits bestehende Ressourcen aufzubauen“, war Dr. Hannedore Nowotny überzeugt.

Schlüsselthema der Zukunft

„Es ist gut, dass der Kreistag sich zum Mitmachen entschieden hat“, betonte auch die Fraktionssprecherin, Christine Rodarius, denn: „Die Gesundheitsversorgung wird auch im Landkreis Roth ein Schlüsselthema der Zukunft sein. Und die Entwicklung von innovativen Konzepten bleibt ein stetig weiter zu führender Prozess. Es ist erforderlich und sinnvoll, eine bessere Vernetzung aller Akteure im Gesundheitswesen vor Ort zu schaffen. So kann man mit passgenauen lokalen Lösungen z.B. auch auf die Herausforderungen des demografischen Wandels reagieren. Das bedeutet für unsere Bürger ein Mehr an Lebensqualität.“

In die Steuerungsgruppe – hier sitzen alle Akteure gemeinsam an einem Tisch, wird die SPD Kreistagsfraktion mit dem Georgensgmünder Bgm. Ben Schwarz als Dozenten für Rechtsfragen im Gesundheitswesen einen Fachmann entsenden. Dieser berichtete, dass sich bereits viele Akteure zur Mitwirkung bereit erklärt hätten. Nun gelte es, sich auf bestimmte Bereiche zu konzentrieren und sich nicht zu verzetteln.

Sicherung der Haus- und Fachärztlichen Versorgung

Welche Themen die Fraktion gern forcieren würde, wurde in der vergangenen Fraktionssitzung diskutiert. So wollen die Fraktionsmitglieder z.B. die andiskutierte Bereitschaftspraxis an der Klinik ebenso wie die Haus- und Facharztversorgung und deren Unterstützung oder den Aufbau einer SAPV (Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung) auf die Agenda stellen.

Barrierefreier Wohnraum für die Menschen

Die Verbesserung der Mobilität müsse ein zentrales Thema bleiben, sei diese doch gerade für die älter werdende Gesellschaft von sehr großer Bedeutung. Ob es nun den Urlaub oder das alltägliche Leben betrifft. Daher sollten die Akteure der Gesundheitsregion plus auch diesen Bereich noch stärker ins Blickfeld nehmen als bisher.

„Viele Menschen wollen, auch wenn sie älter werden, lieber ihre eigene Haustür hinter sich zu machen, anstatt das vertraute Umfeld zu verlassen. Das heißt: in den nächsten Jahren müssen erheblich mehr barrierearme bzw. -freie Wohnungen geschaffen werden. Damit wird Menschen ermöglicht, bis ins hohe Alter in den eigenen vier Wänden zu leben“.

Musterwohnung 2

Mit dem Pflegestützpunkt und einer passenden Wohnberatung hat der Landkreis auch in diesem Bereich frühzeitig eine bürgernahe Beratungsstelle aufgebaut. Die öffentliche Beratungsstelle zeigt, wie gern zielgerichtete Informationen „aus einer Hand“ angenommen werden, wie der Leiter des Pflegestützpunktes, G. Kunz, bestätigt. Auch die Wohnberatung stehe „hoch im Kurs“. Was im Landkreis bisher fehlt, ist eine barrierefreie Musterwohnung, in der Ratsuchende vieles selbst erleben, ausprobieren und bei einem Rundgang die unterschiedlichsten kleinen und großen Alltagshelfer kennenlernen können. Warum sollte der Landkreis nicht z.B. mit einer Musterwohnung eine Dauerausstellung zum Anfassen und Ausprobieren initiieren? Dass so ein Angebot von den Hilfesuchenden und deren Angehörigen sehr gerne angenommen wird, hatten Mitglieder des Kreistages in einem Baden Württemberger Landkreis selbst erfahren. Hier wurde in Kooperation mit Industrie, Handel und Dienstleistern der Region eine Musterwohnung für barrierefreies Wohnen aufgebaut. Von der Resonanz waren alle Beteiligten begeistert. In dieser Wohnung können sich mehr Menschen und Dienstleister über technische Möglichkeiten informieren.

„Diese Beratungsstelle samt Musterwohnung ist wegweisend, gut übertragbar auch auf unsere Region und könnte eine Leuchtturmfunktion für andere Kommunen übernehmen“, berichtete Christine Rodarius den Anwesenden. „Das würde die Lebensqualität der Ratsuchenden erhöhen; und zahlreiche Projekte in Kooperation könnten entstehen, bei denen regionale Entwickler, Industrie, Handel und Dienstleister ebenfalls profitieren.“

Als besonders positiv wertete daher die stellvertretende Landrätin Dr. Hannedore Nowotny, dass an dieser Informationsfahrt auch Mitglieder der hiesigen Handwerkskammer, der IHK und des Seniorenbeirats teilgenommen hatten. „Die heimische Wirtschaft und das heimische Handwerk sehen den Mehrwert einer solchen Musterwohnung und sind äußerst interessiert an der Umsetzung dieser Idee. So kann außerdem Wirtschaftsförderung im besten Sinne betrieben werden.“ Diese Musterwohnung wäre nach Ansicht der SPD Kreistagsfraktion natürlich sehr gut am Gesundheitszentrum „aufgehoben“, müsse aber in jedem Fall gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein und zentral liegen.

Musterwohnung